Es gibt ja eine ganze Reihe (Vor-)Urteile über amerikanisches Bier. Es habe kaum Geschmack. Es gleiche eher Wasser oder Limo, als echtem Bier. Bud Light und Konsorten. Es heißt, manche der “Biere” würden nicht einmal gebraut, sondern einfach nur zusammengemischt. Ob diese Dinge nun stimmen oder nicht, ich bereitete mich schon vor dem Abflug nach Kanada innerlich auf die Wahl zwischen schlechtem Bier oder ‘lieber doch nichts trinken’ vor.
Glücklicherweise stellten sich meine Sorgen als völlig unbegründet heraus. Im Laden gibt es neben den unheimlichen Light-Bieren noch diese anderen Flaschen. Die mit den unkonventionellen Etiketten. Diese Flaschen stammen meistens aus kleinen und Kleinstbrauereien, den “Microbreweries”. Dort scheinen Leute zu arbeiten, die keine Lust mehr haben, auf das langweilige Charakterlos Light. Diesen Menschen ist Geschmack und Braukunst (deswegen auch “Craft Beer”) wichtiger als Massentauglichkeit und Umsatz. Und das wiederum ist ganz wunderbar für mich. Ich bin mir recht sicher, über die kommenden Monate wird da schon das eine oder andere Bräu verkostet werden.