Nach Seattle kehren wir unerwartet noch einmal nach Kanada zurück. Bürokratie und unsere Autoversicherung machen eine kurze Rückkehr erforderlich. Das Überraschende ist: Nachdem wir die Grenze überqueren, kommt ein Gefühl von Vertrautheit auf. Unsere fünf Monate in Vancouver machen uns wohl kaum zu Kanadiern. Auch um einen Ort zu einem Zuhause werden zu lassen, ist diese Zeitspanne vielleicht zu kurz. Dennoch, zurück in Kanada, fühlen wir uns sofort etwas wohler als südlich der Grenze. Auf der Straße geht es wieder gemäßigt zu. Die Menschen sind wieder durchweg freundlich und höflich. Alles läuft etwas entspannter und wir fühlen uns tatsächlich ein bisschen zu Hause.
Zwei Tage bleiben wir und bringen unsere Angelegenheiten in Ordnung. Statt in Vancouver zu nächtigen, entscheiden wir uns für einen Campground in Chilliwack. Der Ort mit dem kuriosen Namen ist so etwas wie der letzte Vorort Vancouvers. Hinter Chilliwack beginnt das ländliche British Columbia. Und das merkt man. Kaum zehn Schritte hinter unserem Camping-Slot fließt der Fraser River. Dort haben wir, das Ufer ganz für uns allein, unser letztes Dinner in Kanada. Es wirkt fast ein bisschen kitschig als in der Abendsonne Fischreiher und Wildgänse vorbeifliegen. Am nächsten Tag brechen wir wieder nach Süden auf, passieren abermals die Grenze und sind wieder unterwegs. Diesmal aber wirklich und so richtig.