Granville Island

Unsere letzten Tage in Vancouver brechen an. Dabei gibt es noch so viel von dieser Stadt, was ich gern mit Euch teilen würde. Eines davon ist Granville Island. Die kleine Insel scheint auf den ersten Blick nur zu existieren, um als Basis für Brückenpfeiler zu dienen. Die massive Granville-Bridge ist eine der wichtigsten Verkehrs-Arterien zwischen Downtown und dem Rest der Stadt. Dieser Umstand verleiht der Insel eine besondere urbane “Unter-der-Brücke”-Atmosphäre. In Filmen lässt die Mafia an solchen Orten  die Leichen ihrer Widersacher unauffällig ins Wasser gleiten. Zwischen Obdachlosen-Camps und zwielichtigen Autoschraubereien finden sich selten Zeugen für die kriminellen Machenschaften.

Das tatsächliche Granville Island sieht diesem Bild überhaupt nicht ähnlich. An dem einst unattraktiven Standort haben sich Künstler und Macher ungestört verwirklicht. Heute ist die Insel ein sehr sympathisches Gewimmel aus Ateliers und Werkstätten. Alte Hafenanlagen wurden in Theater verwandelt. Der Granville Island Public Market ist eine der schönsten Markthallen der Stadt. Man kann dort gleichermaßen Kunsthandwerk und Delikatessen shoppen. Hat man einen leckeren Snack erstanden und will ihn draußen mit Blick auf die Bucht genießen, muss man sich allerdings gegen gleich drei verschiedene Vogelarten verteidigen: Tauben, Krähen und Möwen.

In dem Durcheinander vom Künstlern und Shops finden sich auch eine Kunst-Uni, ein Betonmischwerk und eine (leider unterdurchschnittliche) Brauerei. Dieser Mix an Menschen und Funktionen macht Granville Island zu einem Ort, an dem Vancouver etwas weniger brav und etwas mehr aufregend ist.

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